Und weil es so schön war, noch ein Mal
Start: Nähe Freiburg im Breisgau
Ziel: Camping La Quercia, Lazise, Italien
Strecke: 520 km
Zeit: 20.09.-30.09.2016
Zelt: Outwell Tomcat Montana 6SATC 2016 + Front Awning inkl. 3-lagige Teppiche
Schlafen: 2 Karpfenliegen
Eigentlich hatten wir schon alles für den Winterschlaf eingemottet aber das neue Zelt verführte uns zum Jahresabschlusscamping. außerdem werden wir wohl vor nächstem Jahr August keine Zeit mehr haben es zu nutzen, sodass wir schnell unsere Klamotten zusammen, dem Hund etwas zu Fressen und zu spielen packten und dann... viel uns ein, dass wir schauen sollten, ob der Gotthard-Tunnel nachts offen hat. Hatte er nicht. Also fuhren wir nicht schon um 22 Uhr, sondern erst gegen 2 Uhr früh los.
Mit Anhänger, Kind und Hund und so wie so und überhaupt, fahren wir diese Strecke am liebsten nachts. Streckenweise ist man völlig alleine auf der Autobahn unterwegs und man kommt an, bevor es richtig heiß wird. Das ist gerade dann von Vorteil, wenn man sich erst noch einen Stellplatz suchen und dann auch noch alles aufbauen muss. Bei einem Wohnwagen kann man zur Not einfach die Stützen runter kurbeln aber in einem nicht aufgebauten Zelt schlafen, ist wohl eher keine Option.
So fuhren wir also gegen 2 Uhr los Richtung Gardasee, passierten als erste nach der nächtlichen Schließung den Gotthard Tunnel und kurz hinter Mailand hatte dann plötzlich das Navigationsgerät keine Lust mehr. Es kam sich wahrscheinlich nutzlos vor, denn wir fanden den Weg auch ohne daran zu kleben ohne Probleme. Das letzte Mal ist ja auch noch nicht lange her
Dank der nächtlichen Tunnelsperrung kamen wir natürlich genau in die Hauptverkehrszeit bzw. den Berufsverkehr. Nichts desto trotz, erreichten wir gegen halb 10 Uhr morgens unser zweites zu Hause.
Um uns etwas Wege und Zeit zu sparen, fragten wir als erstes an der Rezeption nach, ob es im gewünschten Bereich noch freie Plätze unserer Wunschkategorie gibt. Wir hatten wirklich Glück. Ein einziger Platz war für die gewünschte Zeit noch verfügbar, allerdings war dieser noch belegt, sodass wir schon Mal alle Anmeldeformalitäten erledigten und dann Auto und Hänger auf dem Seitenstreifen abstellten, um mit dem Hund eine Runde zu drehen. Und siehe da, der Platz war bereits geräumt.
Lang überlegen, wo nun was hinkommt brauchten wir nicht, zumal auch mitten auf dem Platz ein nicht gerade kleiner Baum stand und der Platz nun nicht der größte war. So hat sich mein Mann dann gleich ans Ausräumen des Hängers gemacht, während ich mich ans Beseitigen etwaiger großer Steine und das Ausbreiten der Planen machte, die wir unter das Zelt legen, um den eingenähten Zeltboden zu schonen und diesen nicht ganz so einzusauen.
Schnell wurde dann auch das Zelt darauf ausgebreitet, die Ecken fixiert und die Elektropumpe angeschlossen. Schwupps, steht. Nun noch abspannen, Teppiche rein und einräumen.
Dieses Mal wollten wir über das Zelt noch Sonnenschutzsegel spannen, doch durch den Baum funktionierte, egal wie wir sie auch drehten und wendeten, einfach nicht. Nun gut, wurde es eben schmutzig...
Da wir beim letzten Urlaub im Juli die gespannte Gewebeplane in der letzten Woche fast allabendlich, auf Grund von Unwettern, abbauen und die Stühle und den Tisch ins Zelt schaffen mussten, hatten wir uns dazu entschlossen einen Pavillon anzuschaffen. Diesen hatten wir, genau wie das Zelt, bereits 1x zur Probe aufgestellt und so stand auch dieser in Null Komma nichts und wurde ebenfalls abgespannt. Dieser Pavillon hat zudem an allen Seiten Moskitonetz und kann zusätzlich von innen mit Seitenwänden verschlossen werden, welche einfach eingespannt werden. Diese bieten zusätzlichen Schutz, weil sie Wind, Sonne und auch Wasser abhalten, sodass wir alles darunter bzw. darin stehen lassen können, ohne Sorge zu haben, dass es nass wird oder gar vom Winde verweht.
Das wurde uns auch gleich in der ersten Nacht bewiesen, denn als wir am nächsten Morgen aus dem Zelt kamen, war alles pitsche patsche nass und unsere Nachbarn fragten uns sogleich, ob wir das Unwetter mit Hagel, Blitz, Donner und Starkregen gut überstanden hätten. Bis auf ein paar wirklich laute Donnerschläge, hatten wir jedoch kaum etwas davon mitbekommen und das Donnerwetter buchstäblich verschlafen.
Am nächsten Tag fand dann eine regelrechte Massenflucht statt, jedoch füllte sich der Campingplatz und auch unsere Straße relativ zügig wieder. Recht ungewöhnlich für Ende September aber angesichts der politischen Lage so manchen Urlaubslandes wohl nachvollziehbar, dass die Leute sich Alternativen suchen.
So verbrachten wir also die 10 Tage bei strahlendem Sonnenschein und mehr als milden Temperaturen. Sogar ich als Frostbeule fror tagsüber nicht und konnte frohen Mutes sonnenbaden. Sobald die Sonne jedoch hinter den Bergen auf der anderen Seite des Sees verschwunden war, wurde es doch recht frisch, sodass sogar mein Mann sich freiwillig lange Hosen und einen Pullover überzog.
Für die Idee Fleecedecken, einen Heizlüfters und für Notfälle sogar eine Wärmflasche mitzunehmen wurde ich erst belächelt aber er stellte schnell fest, dass ein angewärmtes Zelt doch etwas für sich hat. Nach 15 Minuten war es wirklich angenehm warm, sodass man nach einer Nacht im Zelt keine Frostbeulen oder abgefrorene Nasen befürchten musste.
Viel zu schnell waren die 10 Tage dann auch schon wieder rum, sodass wir unsere sieben Sachen wieder einpacken und gen Hauptwohnsitz aufbrechen mussten. Dieses Mal fuhren wir jedoch schon um die Mittagszeit los und kamen, bis auf zwei Staus auf Grund von liegen gebliebenen Fahrzeugen, relativ gut durch.
Für nächstes Jahr hatten wir bereits im August reserviert. Bis dahin erfreuen wir uns an den Erinnerungen und Bildern.
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