Schon im letzten Jahr war kaum Zeit bzw. die Möglichkeiten, vor Allem auf Grund der Corona-Pandemie, sehr beschränkt, um auf der Parzelle nach dem Rechten zu sehen oder gar dort zu übernachten. So verbrachten wir lediglich eine einzige Nacht dort und mein Mann und mein Bruder machten den Platz dann vor Saison-Ende, so gut es ging winterfest. Das war Ende September 2020.
Durch die Einreisebeschränkungen, durfte der Platz dann erst zum 25.06. wieder öffnen und wir schafften es erst gestern, dann auch wirklich wieder dort hin. Wir befürchteten bereits, dass wir die Putzutensilien gar nicht gebrauchen können würden und statt dessen wohl besser einen Container oder Verschrotter bestellt hätten.
Als wir auf dem Platz ankamen, fielen uns jedoch erst einmal die Modernisierungsmaßnahmen am Rezeptions-Gebäude, ein neues Unterstell-Häuschen für Fahrräder und die frisch geteerte Straße auf. Ganz untätig war man somit wohl auch im Lockdown nicht.
Mit mulmigem Gefühl stiegen wir sodann aus dem Auto. Vorzelt und Wohnwagen hatten ordentlich grün angesetzt, doch ansonsten sah, zumindest von außen, erst einmal alles intakt aus. Lediglich die Hülle vom Gasgrill hing in Fetzen. Mein Mann öffnete mutig den Reißverschluss vom Vorzelt und schloss auch gleich den Wohnwagen auf.
Im Vorzelt gab es dann eine kleine Überraschung. Wir fanden einen Schlafsack, der definitiv nicht uns gehörte. Allem Anschein nach, hatten wir über den Lockdown einen zweibeinigen Untermieter beherbergt. In einem der Schränke fanden wir dann auch die Hinterlassenschaften eines vierbeinigen Untermieters. Da war es mit Schlafzeug entsorgen dann nicht getan.
An einem der Verdunklungsrollos im Wohnwagen hatte sich Kondenswasser gesammelt, ansonsten war dieser jedoch trocken und roch auch überhaupt nicht muffig nach dieser langen Zeit. Dennoch lüfteten wir alles ordentlich durch, entsorgten die Hinterlassenschaften der Untermieter und kehrten die "Terrasse".
Der neue Haustechniker kam vorbei um sich vorzustellen und fragte, ob alles in Ordnung sei und auch die Betreiberin fragte nach unserem Befinden.
Danach ging es noch kurz zum Zahlen der Saisonpacht zur Rezeption. Auch hier gab es eine kleine aber feine Überraschung, denn auf Grund der stark verkürzten Saison, gab es einen satten Preisnachlass. Damit hatten wir nicht gerechnet, denn schließlich hat der Platz hierdurch ordentlich Einbußen erlitten aber natürlich haben wir uns dennoch sehr darüber gefreut.
Nach der kurzen Stippvisite, fuhren wir frohen Mutes wieder nach Hause und planen nun erst einmal den einen oder anderen Umbau bzw. überlegen, wie wir die Parzelle kleinkindgerecht gestalten können.